Weiterbildung oder Zusammenarbeit: Warum Recruiter:innen im Online Marketing selbst aktiv werden sollten

28. November 2024 | Strategie, Weiterbildung

Als Recruiter:in kennst du die Herausforderung: Eine wichtige Position muss besetzt werden – und zwar schnell. Doch das Marketingteam, das für die Umsetzung einer passenden Kampagne benötigt wird, hat oft andere Prioritäten. Während sich das Marketing auf Produkte, Branding und Kundengewinnung konzentriert, bleibt das Recruiting oft im Hintergrund. Du wartest auf Unterstützung, Feedback und Ideen – und währenddessen verlierst du wertvolle Zeit.

Aber warum solltest du dich abhängig machen, wenn du selbst aktiv werden kannst? Ein Grundwissen im Online Marketing kann dir nicht nur Unabhängigkeit verschaffen, sondern auch den Erfolg deiner Kampagnen deutlich steigern.

Warum Marketing-Know-how für Recruiter:innen ein Gamechanger ist

Ein grundlegendes Verständnis für Online Marketing bietet dir als Recruiter:in zahlreiche Vorteile:

1. Unabhängigkeit bei der Umsetzung

Wenn du verstehst, wie Plattformen wie LinkedIn, Instagram oder Google Ads funktionieren, kannst du Kampagnen eigenständig planen und umsetzen. Das bedeutet, dass du schneller handeln kannst, ohne auf interne Freigaben oder verfügbare Kapazitäten im Marketing warten zu müssen. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es dir, flexibel auf dringende Anforderungen zu reagieren, beispielsweise wenn kurzfristig eine Position besetzt werden muss. Du bist nicht nur in der Lage, eigenverantwortlich Kampagnen zu starten, sondern kannst auch laufende Maßnahmen anpassen, testen und optimieren – immer mit Blick auf die besten Ergebnisse für das Recruiting. So wirst du handlungsfähiger und reduzierst die typischen Verzögerungen, die durch Abhängigkeiten entstehen.

2. Effektivere Ansprache der Zielgruppe

Mit Marketing-Know-how kannst du die Ansprache der Zielgruppe viel gezielter und relevanter gestalten. Du weißt, wie du die Bedürfnisse und Interessen potenzieller Kandidat:innen in deinen Kampagnen abbilden kannst, um deren Aufmerksamkeit zu gewinnen. Zudem kannst du die richtigen Kanäle und Formate wählen, die die Zielgruppe am meisten ansprechen, sei es durch ansprechende Visuals, gezielte Botschaften oder durch die Nutzung spezieller Targeting-Optionen. So erhöhst du die Chance, die richtigen Talente direkt anzusprechen und zu einer Bewerbung zu motivieren – ohne Streuverluste. Die Effektivität deiner Kampagnen steigt, da du nicht nur auf Masse setzt, sondern mit Präzision und Strategie arbeitest.

3. Kommunikation auf Augenhöhe

Marketingteams sprechen ihre eigene Sprache: von „CTR“ (Click-Through-Rate) bis „Conversion-Optimierung“. Wenn du als Recruiter:in die Grundlagen des Online Marketings verstehst, kannst du zielgerichtet mit Marketingabteilungen, Geschäftsleitungen oder Agenturen kommunizieren. Du bist in der Lage, die gleichen Fachbegriffe zu verwenden und die strategischen Ziele beider Abteilungen miteinander in Einklang zu bringen. Durch dieses gemeinsame Verständnis wird die Kommunikation effizienter, Missverständnisse werden vermieden und Entscheidungen können schneller getroffen werden. Das erleichtert nicht nur die Zusammenarbeit, sondern hilft dir auch, realistische Ziele zu definieren und die richtigen Strategien auszuwählen.

4. Bessere Analyse und Optimierung von Kampagnen

Ein weiteres Beispiel, warum Marketing-Know-how für Recruiter:innen ein Gamechanger ist, liegt in der Fähigkeit, Kampagnen kontinuierlich zu analysieren und zu optimieren. Als Recruiter:in mit Marketingwissen kannst du selbstständig die Performance deiner Recruiting-Maßnahmen überwachen, sei es durch Klickzahlen, Conversion-Raten oder andere KPIs. So erkennst du schnell, welche Elemente der Kampagne gut funktionieren und welche nicht. Diese Erkenntnisse ermöglichen es dir, Anpassungen in Echtzeit vorzunehmen, statt auf langwierige Auswertungen und Feedback aus anderen Abteilungen zu warten. Dadurch kannst du die Effizienz deiner Kampagnen kontinuierlich steigern und bessere Ergebnisse erzielen, ohne unnötige Zeit oder Ressourcen zu verschwenden.

5. Kosteneinsparung durch schnellere Besetzung von Positionen

Wenn Positionen deutlich schneller besetzt werden, führt das zu erheblichen Kosteneinsparungen. Wenn du als Recruiter:in in der Lage bist, eigenständig und gezielt Marketing-Kampagnen durchzuführen, kannst du die besten Talente schneller erreichen und die Zeit, die für die Besetzung einer Stelle benötigt wird, verkürzen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Kosten: Eine schnelle Besetzung bedeutet, dass weniger Ressourcen für die Suche, Vorauswahl und Vorstellungsgespräche aufgewendet werden müssen. Zudem reduziert sich die Zeit, in der eine vakante Stelle offene Aufgaben und Herausforderungen mit sich bringt, was die Produktivität des Unternehmens steigert und teure Ausfälle vermeidet. Je schneller eine Position besetzt ist, desto eher wird der “Cost-per-Hire”-Wert gesenkt, was auf lange Sicht zu erheblichen Einsparungen führen kann.

Herausforderungen in der Zusammenarbeit von HR und Marketing

Trotz der gemeinsamen Ziele, die besten Talente zu gewinnen, kommt es zwischen HR und Marketing oft zu Herausforderungen. Drei Beispiele verdeutlichen dies:

1. Unterschiedliche Prioritäten

Ein klassisches Szenario: Dein Unternehmen plant eine große Produkteinführung. Das Marketingteam ist voll ausgelastet, alle Ressourcen sind gebunden, und das Recruiting wird als weniger dringlich angesehen. Deine Anfrage für eine Recruiting-Kampagne wird verschoben, weil die Produktkampagne höhere Priorität hat. Während du wartest, bleibt die offene Stelle unbesetzt – mit möglichen negativen Folgen für dein Unternehmen. Es fragt niemand nach dem Warum und Wieso – am Ende erreichst du einfach deine Ziele nicht …

2. Mangelndes Verständnis für HR-Bedürfnisse

Marketingkampagnen sind oft darauf ausgerichtet, Kunden zu gewinnen oder die Markenbekanntheit zu steigern. Die Anforderungen im Recruiting sind jedoch oft anders gelagert: Es geht um Authentizität als Arbeitgebermarke, das Herausstellen von Werten & Kultur und eine zielgerichtete Ansprache potenzieller Mitarbeiter:innen. Marketingabteilungen fehlt dabei oft die Zeit, sich intensiv mit den spezifischen Zielgruppen des Recruitings und den fachlichen Anforderungen der jeweiligen Positionen auseinanderzusetzen. Während Produktkampagnen mit klar definierten Zielgruppen und Botschaften arbeiten, erfordern Recruiting-Kampagnen ein detailliertes Verständnis für die gesuchten Qualifikationen und die Wünsche potenzieller Kandidat:innen. Diese Nuancen gehen in der Hektik des Tagesgeschäfts leicht verloren. Zudem haben Marketingabteilungen oft keinen tiefen Einblick in die internen HR-Prozesse, wie beispielsweise den Bewerbungszyklus, typische Einstellungsfristen oder die Herausforderungen bestimmter Zielgruppen. Dadurch entstehen Kampagnen, die möglicherweise nicht optimal auf die Bedürfnisse des Recruiting abgestimmt sind, was wiederum zu ineffizienten Ergebnissen führen kann.

3. Unterschiedliche Zeitpläne und Prioritäten

Ein weiteres Problem in der Zusammenarbeit von HR und Marketing liegt in den oft nicht synchronisierten Zeitplänen. Während das Recruiting häufig unter starkem Zeitdruck steht und offene Stellen so schnell wie möglich besetzen muss, arbeitet das Marketing oft mit längerfristigen Kampagnenzyklen. Diese unterschiedlichen Taktungen können dazu führen, dass deine Anliegen nicht mit der nötigen Dringlichkeit behandelt werden. Wenn beispielsweise ein kurzfristiger Kampagnenstart notwendig ist, stößt das Marketing mit seinen festgelegten Timelines und Deadlines an Grenzen – was für Verzögerungen sorgt und dich in deiner Arbeit ausbremst.

Wie Weiterbildung die Zusammenarbeit erleichtert

Natürlich bedeutet Marketing-Know-how nicht, dass du komplett auf die Unterstützung des Marketings verzichten kannst und solltest. Doch wenn du selbst die Grundlagen beherrschst, kannst du viele Aufgaben eigenständig übernehmen und besser vorbereitet in die Abstimmung gehen. Beispiele:

Selber Kampagnen konzipieren

Du kannst selbst Kampagnen starten und bei Bedarf Feedback vom Marketing einholen, anstatt komplett auf deren Umsetzung zu warten. Das gibt dir nicht nur mehr Kontrolle über den Prozess, sondern auch die Möglichkeit, schnell auf Änderungen oder neue Anforderungen zu reagieren. Gleichzeitig wird das Marketing entlastet, da du ihnen konkrete Entwürfe oder bereits umgesetzte Maßnahmen präsentieren kannst, die sie nur noch optimieren oder ergänzen müssen. So entsteht eine effizientere Arbeitsteilung, die allen Beteiligten zugutekommt.

Spezifische Anforderungen formulieren

Mit einem besseren Verständnis für die Plattformen kannst du spezifische Anforderungen besser formulieren, z. B. welche Zielgruppen angesprochen werden sollen oder welche KPIs (Key Performance Indicators) für den Erfolg wichtig sind. Du kannst klarer kommunizieren, welche Funktionen oder Formate für die Kampagne genutzt werden sollen, und so sicherstellen, dass die Maßnahmen den gewünschten Effekt erzielen. Gleichzeitig ermöglichst du es dem Marketingteam, gezielt auf deine Bedürfnisse einzugehen, da deine Anforderungen konkreter und greifbarer sind. Dadurch wird die Zusammenarbeit effektiver, und es entstehen Kampagnen, die sowohl strategisch als auch operativ überzeugen.

Bessere Abstimmung durch gemeinsames Verständnis

Wenn du als Recruiter:in Marketing-Grundlagen beherrschst, fällt die Zusammenarbeit mit dem Marketingteam wesentlich leichter. Du kannst deren Prozesse, Fachbegriffe und Herangehensweisen besser nachvollziehen und deine eigenen Anforderungen präziser formulieren. Genauso plädiere ich dafür, dass sich Marketing mehr mit den HR-spezifischen Gegebenheiten auseinandersetzt. So entstehen weniger Missverständnisse, Abstimmungen verlaufen effizienter, und gemeinsame Projekte können schneller und zielgerichteter umgesetzt werden. Dieses gegenseitige Verständnis stärkt die Zusammenarbeit und sorgt dafür, dass die Kampagnen sowohl den Bedürfnissen des Recruitings als auch den übergeordneten Unternehmenszielen gerecht werden.

Mein Fazit: Mach dich unabhängig – und effizienter

Weiterbildung ist kein Ersatz für Zusammenarbeit, sondern eine Ergänzung. Wenn du die Basics im Online-Marketing beherrschst, bist du schneller, zielgerichteter und kannst deine Expertise in HR mit modernen Tools kombinieren. Du bist nicht länger nur „Bittsteller:in“, sondern wirst zur:m Gestalter:in deiner Recruiting-Kampagnen.


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