7 Schritte für eine positive Candidate Experience
Die „Candidate Experience“ bezeichnet die Gesamtheit der Erfahrungen, die ein:e Bewerber:in während des Bewerbungsprozesses mit einem Unternehmen macht. Dazu zählen alle Berührungspunkte, – von der Stellenausschreibung über die Bewerbung, das Bewerbungsgespräch bis hin zur Entscheidung und dem Onboarding.
Eine positive Candidate Experience kann das Image eines Unternehmens stärken und Talente anziehen, während eine negative Erfahrung das Gegenteil bewirkt. Sie umfasst auch die Kommunikation, den Umgang und die Wertschätzung, die den Kandidat:innen entgegengebracht werden. Ziel ist es, den Bewerbungsprozess so transparent, fair und angenehm wie möglich zu gestalten, damit die Candidate Experience so positiv wie möglich ist.
Die Candidate Experience ist der entscheidende Faktor, der erfolgreiche Unternehmen von ihren Konkurrenten unterscheidet. Eine positive Candidate Experience hat nicht nur das Potenzial, die besten Talente anzuziehen, sondern stärkt auch deine Arbeitgebermarke und fördert eine langfristige Bindung zu deinem Unternehmen. In diesem Blog-Beitrag stelle ich dir fünf wesentliche Schritte vor, um eine unschlagbare Candidate Experience zu schaffen.
Schritt 1: Optimierte Stellenausschreibung
Der erste Eindruck zählt, und das gilt insbesondere für Stellenausschreibungen. Eine gut formulierte und ansprechende Stellenausschreibung zieht nicht nur qualifizierte Kandidat:innen an, sondern vermittelt auch ein positives Bild deines Unternehmens. Beginne mit einem klaren und prägnanten Titel, der die Position und die Hauptverantwortlichkeiten widerspiegelt. Verwende klare und verständliche Formulierungen, um die Aufgaben und Anforderungen zu beschreiben. Optimiere deine Stellenanzeigen für Suchmaschinen.
Ein häufiger Fehler, den ich oft sehe, ist es, Stellenausschreibungen zu überladen, was potenzielle Kandidat:innen abschrecken kann. Beschränke dich auf die wesentlichen Kriterien und hebe dabei hervor, was dein Unternehmen besonders macht. Einen Fokus solltest du auf die Unternehmenskultur legen – zeige, was dein Unternehmen einzigartig macht und welche Werte es vertritt. Das hilft den Kandidat:innen, sich besser mit der Organisation zu identifizieren und zu entscheiden, ob sie gut zu deiner Kultur passen. Dein Unternehmen engagiert sich im Bereich Naturschutz und es haben sich Teams gebildet, die das Thema vorantreiben? Prima! Dann schreibe das hinein. Ihr bietet Mitarbeiter:innen ein Weiterbildungsbudget? Dann beschreibe näher, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt. Die Mitarbeiter:innen profitieren von familienfreundlichen Angeboten? Super! Beschreibe deine Benefits näher. Mit solchen Details kannst du dich von anderen Jobangeboten abheben.
Schritt 2: Aktuelle Stellenausschreibungen
Sorge dafür, dass deine veröffentlichten Jobangebote aktuell sind. Es gibt wenig Frustrierenderes für Bewerber:innen, wenn sie Zeit und Mühe in den Bewerbungsprozess stecken und dann eine Absage bekommen mit der Begründung, dass die Stelle bereits besetzt wurde.
Schritt 3: Benutzerfreundliches Bewerbungsportal
Ein benutzerfreundliches Bewerbungsportal ist entscheidend, um die Hürde für Kandidat:innen so niedrig wie möglich zu halten. Ein komplizierter und zeitraubender Bewerbungsprozess kann viele qualifizierte Talente abschrecken. Stelle sicher, dass dein Bewerbungsportal mobil gut nutzbar ist, damit sich Kandidat:innen auch von ihrem Smartphone aus bewerben können. Der Bewerbungsprozess sollte intuitiv und schnell durchschaubar sein und möglichst eine Bewerbung per One-Click-Verfahren ermöglichen.
Schritt 4: Transparenz
Transparenz spielt eine große Rolle: Gib klare Informationen darüber, welche Schritte der Bewerbungsprozess umfasst und wie lange es dauern wird, bis die Kandidat:innen eine Rückmeldung erhalten (und halte dies auch ein!). Regelmäßige Updates zum Status der Bewerbung sind wichtig, um die Kandidat:innen auf dem Laufenden zu halten, Unsicherheiten zu vermeiden und Wertschätzung zu vermitteln.
Schritt 5: Personalisierte Kommunikation
Nichts ist frustrierender für Bewerber:innen als das Gefühl, in einem anonymen und automatisierten Recruiting-Prozess festzustecken. Personalisierte Kommunikation kann einen großen Unterschied machen und zeigt den Kandidat:innen, dass sie geschätzt und respektiert werden. Zeitnahes und ehrliches Feedback, sowohl nach erfolgreichen als auch nach nicht erfolgreichen Interviews, ist unerlässlich.
Setze auf eine freundliche und respektvolle Kommunikation, die den menschlichen Aspekt hervorhebt. Verwende dabei Automatisierungstools nur dort, wo es nötig ist, und setze ansonsten auf persönliche E-Mails oder sogar Telefonate. Dies vermittelt den Kandidat:innen Wertschätzung und hinterlässt einen bleibenden positiven Eindruck.
Das bedeutet auch: versprich nichts, was du nicht halten kannst. Wenn du ankündigst, dass die Bewerber:innen innerhalb von 48 Stunden eine Rückmeldung erhalten, dann melde dich auch in dieser angegebenen Zeit.
Schritt 6: Wertschätzende Vorstellungsgespräche
Vorstellungsgespräche sind eine der wichtigsten Phasen im Bewerbungsprozess und prägen entscheidend die Candidate Experience. Bereite dich als Interviewer gut vor und mache dich mit den Unterlagen und dem Hintergrund des Kandidat:innen vertraut. Ein strukturiertes, aber gleichzeitig flexibles Interviewformat, das Raum für individuelle Gespräche lässt, ist ideal.
Ich hatte mal ein Vorstellungsgespräch, bei dem ich nach zwei Stunden rauskam und das Gefühl hatte, ich hätte mich mit netten Menschen getroffen und über Gott und die Welt geredet. Es war locker und humorvoll und ich bin sicher, die Interviewer haben in dieser Zeit weit mehr über mich erfahren, als es in einem „üblichen“ Gespräch mit stereotypen Fragen je möglich gewesen wäre. Natürlich kann nicht jedes Gespräch zwei Stunden dauern. Aber ich glaube, du verstehst was ich meine – ehrliches Interesse am Gegenüber und Fragen, die auch mal „außerhalb der Norm liegen“, können ein Bewerbungsgespräch locker und angenehm gestalten, so dass man ein besseres Gefühl dafür bekommt, ob der andere ins Team passt.
Achte darauf, dass die Interviews fair und transparent ablaufen. Gewähre den Kandidat:innen Einblicke in den Arbeitsalltag und in das Team, in dem sie möglicherweise arbeiten werden. Dies hilft nicht nur den Kandidat:innen, eine informierte Entscheidung zu treffen, sondern zeigt auch, dass dein Unternehmen an Transparenz und Offenheit interessiert ist.
Schritt 7: Nachsorge und Feedbackeinholung
Der Bewerbungsprozess endet nicht mit einer Zusage oder Absage. Wie ein Unternehmen mit seinen Kandidat:innen nach Abschluss des Prozesses umgeht, kann einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wertschätzende Absagen sind genauso wichtig wie gut durchdachte Vertragsangebote. Gib den Kandidat:innen ehrliche und konstruktive Rückmeldungen und danke ihnen für ihre Zeit und Mühe.
Ich habe schon oft auf kununu Bewertungen von Menschen gelesen, die ein Unternehmen und seinen positiven Bewerbungsprozess mit 5 Sternen bewerteten – und das, obwohl sie eine Absage erhielten.
Ermögliche den Kandidat:innen, anonym Feedback zu ihrem Bewerbungsprozess zu geben. Nutze dieses Feedback, um kontinuierlich Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen. Dies zeigt den Kandidat:innen, dass ihr Wohlwollen für dein Unternehmen zählt und du bestrebt bist, dich ständig zu verbessern.
Eine unschlagbare Candidate Experience geht mit sorgfältiger und durchdachter Planung sowie einer wertschätzenden und transparenten Kommunikation einher. Indem du die oben genannten Schritte befolgst, schaffst du nicht nur ein positives Bild deines Unternehmens, sondern ziehst auch die besten Talente an und förderst eine langfristige Bindung an dein Unternehmen.
Lass uns reden.
Wenn du nicht nur lernen möchtest, wie du eine positive Candidate Experience schaffst, sondern wie du insgesamt Online Marketing für dein Recruiting anwendest, dann lass uns reden.
Buche dir einfach einen kleinen Slot im Kalender und wir sprechen darüber, wo du stehst und was ich für dich tun kann. Ich freue mich auf dich!